Thomas Kühnapfel

Biografie

Geboren 1966 in Rees, Deutschland

Ausbildung

1987 – 1994: Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Prof. Tony Cragg
1990: Bernard-Hoetger-Preis der Kunstakademie Düsseldorf
1994: Meisterschüler bei Prof. Tony Cragg

Ausstellungen (Auswahl)

2025

Vortex, Duo-Ausstellung, Galerie Filser & Gräf, München
art Karlsruhe, Kunstmesse, Galerie Filser & Gräf, München
Art Düsseldorf, Kunstmesse, Galerie Löhrl
Art Cologne, Galerie Löhrl

2024

Art Düsseldorf, Galerie Löhrl
Art Cologne, Galerie Löhrl

2023

art Karlsruhe, Kunstmesse, Galerie Filser & Gräf, München

2022

Gruppenausstellung, Galerie Filser & Gräf, München
Galerie Brunnhofer, Linz, Österreich
Art Düsseldorf
50 Jahre Galerie Löhrl
Einzelausstellung, Galerie Brunnhofer

2021

Art Cologne
Einzelausstellung, Galerie Löhrl

2020

Einzelausstellung Dynastien, Q Galerie Schorndorf

2019

Art Cologne

2018

Art Cologne, Galerie Löhrl
Ausstellung, Galerie Löhrl

2017

Sculpture Garden Waldfrieden (Tony Cragg), Big Animal

2016

Art Miami Pinta, Jacob Karpio Gallery

2015

Volta 11 Basel
Galerie Brunnhofer, Retrospective Basel mit Elisabeth Sonneck
Luftmuseum Amberg, Einzelausstellung

2014

Wilhelmshöhe Ettlingen, Germany’s Greatest Metal Sculpturists, Karlsruhe
Kunsthaus Kurhaus Kleve, Big in Japan 1
Dresden, Big in Japan 2

2013

Kunstsalon, vertreten durch Galerie Brunnhofer
Sculpture Garden, Galerie Brunnhofer
Luftmuseum Amberg, Dauerleihgabe

2012

Volta 8 Basel, Galerie Brunnhofer
Villa Empain – Boghossian Foundation, Brüssel

2011

Galerie Brunnhofer, Sculpture GardenReservoir

2010

Galerie der Stadt Kaarst
Museum Kurhaus Kleve, Salon der Künstler
Sonderpräsentation auf C.A.R., Essen, Europäische Kulturhauptstadt 2010

2009 – 2004

Galerie Nostheide Eycke, Düsseldorf
Museum der Stadt Waiblingen, Thomas Kühnapfel
Galerie Brunnhofer, Face to Face, Linz
Museum Amberg
Luft. Poetische Qualitäten und turbulente Höhepunkte, Schloss Mondsee (Kuratorin: Eleonora Louis, Museum der Moderne Salzburg)
Art Salzburg, vertreten durch Galerie Henseleit, Salzburg
Umformungen in Aluminium, Galerie Henseleit Buchholz, Köln
Art Frankfurt, vertreten durch Galerie Buchholz, Köln
Museum Köln
Airport Art 2: Olympia, Kunst und Griechenland, Frankfurt am Main

Beschreibung

Luft, Wasser, Stahl, Volumen.

Anmerkungen zu den Arbeiten von Thomas Kühnapfel
von Prof. Harald Kunde, Direktor Museum Kurhaus Kleve

Der Bildhauer Thomas Kühnapfel (*1966) arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre an Skulpturen, die ihre Entstehung kalkulierten physikalischen Kräften verdanken. Mit Hilfe von Luft und Wasser setzt er dabei Materialien vom Blech bis hin zum Edelstahl unter enormen Druck und bildet so Volumen aus, die oft wie schwebende Kissen wirken und doch ihre körperliche Schwere nicht verloren haben. Im Gegensatz zu den tradierten Verfahren der Bildhauerei, dem Herausschlagen einer Form aus dem Block oder dem Bilden einer Gestalt durch das Modellieren von Ton, erzeugt er auf bisher nicht für möglich gehaltene Weise einen begrenzten Raum von innen heraus durch den sichtbar gemachten Widerstand des jeweiligen Materials. Das bedeutet auch, dass bei ihm der Prozess der Entstehung ebenso wichtig ist wie das letztendliche Resultat, weshalb manche seiner Skulpturen, wie etwa 2014 im Innenhof des Museums Kurhaus Kleve, quasi als öffentliche Performance ausgeführt werden und den Teilnehmenden einen unvergesslichen Eindruck von der elementaren Kraft des Einwirkens von Druckluft auf den sich wölbenden Stahl vermittelt haben. Das dabei wirkende Wechselspiel zwischen präziser Steuerung und herbeigeführtem Zufall widerspiegelt Kühnapfels grundsätzliche Überzeugung eines organischen Umgangs mit dem Material und also mit der Welt: wenn die eingesetzte Kraft der Materie entspricht, besteht die Chance auf eine in sich legitimierte notwendige Form.

Das 2017 für den Skulpturenpark Waldfrieden geschaffene Paar mit dem Titel Big Animal bildet einen vorläufigen Höhepunkt dieser skulpturalen Auffassung und zieht die Summe der Erfahrung aus aufwendigsten Arbeitsprozessen. Die bewusst tierhafte Anmutung des Doppelwesens mag auf den ersten Blick als Reminiszenz an den Wohn- und Arbeitsort des Künstlers im niederrheinischen Rees erscheinen, auf dessen Wiesen und Weiden stets beruhigende Rinderherden lagern. Durch die spiegelnde Perfektion der Oberflächen aber erweitert sich die Wahrnehmung sehr schnell über den naturnahen Rahmen hinaus und konstituiert eine autonome Skulptur, die sich selbst und ihre Umgebung permanent reflektiert. Das Verhältnis der biomorphen Volumen zum Gerüst der Kanten und zu den Binnenräumen der Durchbrüche ist ausgewogen und vermittelt ein großes Maß innerer Stabilität. Der drei Millimeter starke polierte Edelstahl lässt die Energien ahnen, denen er im Prozess seiner Ausformung durch Wasserdruck von 200 Bar ausgesetzt war und für die es nun eine sicht- und tastbare Gestalt gibt. Restlos erklären lässt sich deren Faszination ohnehin nicht; vielleicht ist es ein Gefühl körperlicher Verbundenheit, das sich zu diesen spiegelnden Riesen einstellt und das ihnen den Reiz atmender Wesen verleiht. Ganz sicher aber lässt sich ihre Behauptung im Raum benennen: diese Skulpturengruppe von Thomas Kühnapfel bezeichnet eine markante Kontur in der Landschaft und spiegelt zugleich die Unendlichkeit alles Anderen.

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