Ana Pusica 1982 in Valjevo, Serbien geboren
Lebt und arbeitet in München, Deutschland
Ausbildung
2009–2016
Diplom der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Deutschland, Klasse Prof. Anke Doberauer
1995–2001
Hochschulreife des Kunstgymnasiums Bogdan Suput in Novi Sad, Serbien
Ausstellungen
2021
Galerie Filser&Gräf mit Daniele Dell´Eva
2020
Female for Future, Hubert Burda Media, München, Deutschland
Impact Salon, BMW Stiftung Herbert Quandt, München, Deutschland
Again and Again, Facultad de Bellas Artes UC, Madrid, Spanien
Schanzentisch, Offspace Kunstraum X.X.X.V.I.I.I., München, Deutschland
2019
Flash Back, Freshfields Bruckhaus Deringer LLP, München, Deutschland
2017
Go to Paradise, Kunstarkaden der Stadt München, München, Deutschland
Malerei, Soloausstellung, Bürgerhaus Unterföhring, Unterföhring, Deutschland
Square and Circle, Soloausstellung, Galerie Stoerpunkt, München, Deutschland
2016
Junge Kunst, Antonia und Hermann Götz Förderpreis, Marktoberdorf, Deutschland
Ammerseenale, Kultur am Ammersee e.V., Schondorf a. Ammersee, Deutschland
Diplomausstellung der Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
2015
Flash Back, Freshfields Bruckhaus Deringer LLP, München, Deutschland
Jahresausstellung der Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
2014
Dioskuren, Galerie der Künstler, München, Deutschland
Szenenwechsel II, Dauerausstellung, Zentrale Goethe Institut e. V., München, Deutschland
Schwarzarbeit, Jahresausstellungen der Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
2013
Quartalsabrechnung II, Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
2012
Bonjour Monsieur Duchamp, Kunstpavillon, München, Deutschland
AABER AWARD Kulturpreis für junge Kunst, Alte Polizeiwache, München, Deutschland
Rot, Jahresausstellungen der Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
2011
Identity, Soloausstellung, Galerie Radical Room, München, Deutschland
Kalter Hund, Jahresausstellungen der Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland
Begegnungen, Freshfields Bruckhaus Deringer LLP, München, Deutschland
Förderungen
2020-2023
Atelierförderprogramm der Landeshauptstadt München, Deutschland
2019-2020
Atelierförderprogramm der Regierung von Oberbayern, Deutschland
2019-2024
Förderung Landeshauptstadt München im städtischen Atelierhaus, Deutschland
2016
Ausstellung und Katalog Ammerseerenade, gefördert durch Kulturfonds Bayern, LfA Förderbank Bayern, Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Landratsamt Starnberg, Süddeutsche Zeitung, Steinway Haus München, Deutschland
Antonia und Hermann Götz Förderpreis, Marktoberdorf, Deutschland
2014
Ausstellung und Katalog Dioskuren, gefördert durch Kulturstiftung Stadtsparkasse München, Akademieverein München, Landeshauptstadt München Kulturreferat, LfA Förderbank Bayern, BMW Group, Deutschland
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Die Bilder sind Ausdruck von Pusicas Subjektivität. Sie reflektieren die Poesie ihrer inneren Welt, als eine Vermischung von Erinnerungen, Ideen und Zitaten ihrer bevorzugten Autoren. Die Handbewegung ist genauso wichtig wie das Sujet, da die Impulse für diese physische Bewegung die Verkörperung ihrer Gedanken offenbaren.
Ana Pusicas Kunst ist ein physischer Akt, direkt, intuitiv und aus der Bewegung heraus. Darin steckt viel Energie, weshalb sie hauptsächlich auf großen Formaten arbeitet. Diesen Platz benötigt sie auch, um überhaupt diese geballte Kraft unterzubringen und in den Rahmen einzuspannen. “Ich versuche aus einer Kombination verschiedener Techniken eine neue und interessante Oberfläche zu schaffen und nutze dafür eine Menge diverser Bewegungen, Gesten und Zufälligkeiten.” Aus der Mixtur der Oberflächen und Schichten entsteht schließlich so etwas wie ein figürliches Bild.
Die Idee hinter der Arbeit ist die Entwicklung einer Dynamik und Materialität durch Farben. Manchmal sind die Oberflächen stark bearbeitet, manchmal ausdrucksstark flüssig oder sie sind extravagante Farbtropfen. Die Bilder sind nicht abstrakt, aber auch nicht strikt figurativ. Obwohl kein identifizierbares Porträt abgebildet ist, rufen die Bilder vielseitige Assoziationen hervor: rotes, heißes Magma, freches Pink und Orange oder wolkige Farbspektren. Im Ergebnis strahlen die Bilder eine intensive Helligkeit aus.
"Ana Pusicas Œuvre ist geprägt von leuchtenden Farben und starken, expressiven Gesten auf großen Formaten, die ihr eine intensive körperliche Mitwirkung abverlangen. Auf diese Weise ist sie als Subjekt nicht nur auf intellektueller und emotionaler, sondern auch auf physischer Ebene in ihrem Werk präsent. Ihre überwiegend abstrahierten überdimensionalen Figurationen sind gewissermaßen Selbstporträts einer starken Künstlerin, deren Bildsprache selbst-dialogisch, räumlich und fast monumental sind."
Tinatin Ghughunishvili-Brück (Kunsthistorikerin)
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Ana Pusica & Daniele Dell'Eva
Die immerwährende Auseinandersetzung der Philosophie, der Theologie und der Kulturgeschichte mit diesem Gegenstand ist ein fortwährender Diskurs, mit unzähligen Ebenen. Ein Thema, das ständiger Diskussion bedarf und keiner Argumentation wirklich standhält.
Beschränkt man sich auf die Geschichte der menschlichen „Darstellung“ ab dem 20. Jahrhundert, so findet man auch in diesem relativ überschaubaren zeitlichen Abschnitt zahllose unterschiedliche Interpretationsversuche. Dennoch findet sich ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts eine Tendenz der Abstraktion im Sinne von Dekonstruktion, Fragmentierung und Neuerschaffung, daher der intellektuellen Manifestation des Hinterfragens auf der bildlichen Ebene. Ein Prozess, der in anderen Disziplinen auf eine philosophische und kultische Ebene viel früher, spätestens seit der Antike weltweit stattfand.
Der Grad der Abstraktion der analogen und digitalen Auseinandersetzung mit der menschlichen, (oder mit der eigenen) Erscheinung in der zeitgenössischen visuellen Kunst variiert ebenfalls stark. Die anthropomorphe Form kann die Ambivalenz des Verhältnisses der äußeren statischen Hülle und dem inneren Fluidum darstellen, kommunizieren und zugleich zum reinen Mittel zum Zweck als formaler Ausgangspunkt instrumentalisiert werden. Zumal das Wort Ausgangspunkt auch eine gewisse Doppeldeutigkeit in sich birgt.
Die Gemälde von Ana Pusica und die Skulpturen von Daniele Dell´Eva entstehen in den sogenannten traditionellen Medien, bezugnehmend auf die avantgardistische De- und Neukonstruktion der lesbaren Formen. Dennoch sind ihre Bildsprachen und ihre inhaltliche Auseinandersetzung ausschließlich im zeitgenössischen Kontext zu verorten. Ihre jeweilige Herangehensweise kombiniert die individuellen und universellen Aspekte aus dem Fundus der Kultur-Philosophiegeschichte mit dem Selbstbewusstsein der zeitgenössischen Künstler*innen um die Gewissheit ihrer bewussten Subjektivität. So ist es angesichts der Gemälde der Künstlerin Ana Pusica kaum vorzustellen, dass die meisten ihrer Bilder eben diesen Ausgangspunkt, das Schema ihrer Kompositionen, in einer menschlichen Figur, und zwar in dem sogenannten „Selfie“ finden oder Daniele Dell´Eva Trap und Techno-Musik heranzieht, um eine bestimmte Stimmung in seinen Arbeiten herzustellen.
Ana Pusicas Arbeiten sind von starken, expressiven Gesten in charakteristisch dominanten Farben auf großen Formaten geprägt, die ihr eine intensive körperliche Mitwirkung abverlangen. Auf diese Weise ist die Künstlerin als Subjekt nicht nur auf intellektueller und emotionaler, sondern auch auf physischer Ebene in ihrem Werk präsent. Ihre überwiegend abstrahierten überdimensionalen Figurationen sind Selbstporträts, deren Bildsprache selbst-dialogisch, räumlich und fast monumental ist.
Interessanterweise ist die eigene physische Präsenz auf eine nicht selbst abbildende Weise auch für Daniele Dell´Eva charakteristisch. Die Abdrücke seiner Hände als Arbeitsspuren bleiben neben den Spuren der Werkzeuge auf den Objekten als Teil der Skulpturen erhalten. Durch Farbe werden wiederum diese Gesten der Berührung und der Herstellung hervorgehoben und festgehalten.
Seine Werke sind eng mit den Materialien verbunden, die er verwendet. Holz, Gips, Beton, Metall und Pigment werden zum Medium, um seinen künstlerischen Ausdruck in dreidimensionalen Objekten zu formulieren. Neuinterpretation und Reproduktion von archaischen und mystischen, im kollektiven Gedächtnis verankerten Symbolen, Zeichen und Metaphern vermischen sich in seinem Werk zu völlig neuen visuellen Welten.
Text:
Tinatin Ghughunishvili-Brück
München, November 2021
Foto: © Ana Pusica, Foto: Kilian Blees