Persepektive und Wahrnehmung

Ist die Kunst unter anderem ein Mittel, um die Komplexität unserer Welt zu begreifen?Ist sie als ein Prozess, der thematisiert, visualisiert und interpretiert auch ein Werkzeug auf der Suche nach Antworten?Bei dem Versuch, die Welt für sich selbst zu formulieren, gelingt es den Kunstschaffenden im besten Fall auch eine Option des verstehen Wollens anzubieten. Ein durch die fremde Perspektive angeregter Vorgang der eigenen Wahrnehmung.
In den letzten zwei Jahren entstandene Arbeiten von Christa Filser kartografieren die Welt nur scheinbar formal. In Wirklichkeit jedoch hält die Künstlerin eine mit ihrem inneren Auge gesehene Welt fest, die uns immer mehr zu entgleiten droht und hinterfragt diese ständig.Ein Blick von oben, eine Vogelperspektive dominiert die Papierarbeiten und Collagen der letzten zwei Jahre, die in eine abstrakt-harmonische Sammlung von Mustern, Farben und Linien transformiert wird.Als eine Art Gegenreaktion zu den Wirren unserer heutigen Welt, sind die neuen Werke der Künstlerin durch Klarheit und Ruhe geprägt, die auf plakative Bildkommentare verzichten und trotzdem mit subtilen Metaphern zum aktuellen Geschehen eine Position beziehen.
Tinatin Ghughunishvili-BrückKunsthistorikerin & Kuratorin

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