Teile von mir: Eine Ausstellung mit Levan Svanishvili und Tabata von der Locht in Kooperation mit TGB Art Projects

Die Galerie Filser & Gräf freut sich, zum zweiten Mal das Gastprojekt von TGB Art Projects zu präsentieren. Die Kuratorin Tinatin Ghughunishvili-Brück lädt zwei Künstler:innen zu einer gemeinsamen Ausstellung ein: Levan Svanishvili und Tabata von der Locht.
Die Arbeiten von Tabata von der Locht (Absolventin der Kunstakademie München) nehmen Motive und Formen aus dem urbanen Raum auf. Sie reichen von Baustellenmarkierungen und Graffiti bis hin zu Abwehrsystemen wie Zäunen. Diese Spuren, die jede Stadt auf ihre eigene Weise hinterlässt, erscheinen wie eine eigene Sprache. Durch verschiedene Drucktechniken auf Leinwand werden sie sichtbar gemacht und schaffen so eine Verbindung zwischen öffentlichem Raum und dem Galerieraum. Der Fokus liegt auf der Neuplatzierung dieser gesammelten Gesten, die ursprünglich in einem anderen Kontext entstanden sind. Dabei werden auch Fragen zu Autorschaft und Aneignung thematisiert und kritisch hinterfragt.
Levan Svanishvili (Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf) schafft freie Arrangements aus relativ kleinen und mittelgroßen Objekten. Diese Ensembles entstehen meist vor Ort, aus gefundenen Materialien wie Holz, Metall und Bambus, da er die Flexibilität dieser Werkstoffe schätzt. Er möchte den Raum neu denken und aufbrechen sowie einen emotionalen Moment erzeugen. Dabei arbeitet er oft mit bereits gelebten Gegenständen, um ein Gefühl von Nachhaltigkeit zu vermitteln. Sein Interesse gilt der Struktur, dem Inhalt und dem Charakter von offenen und geschlossenen Räumen. Er will Innen- und Außenräume definieren und sichtbar machen. Die Wirkung seines Werkes liegt darin, dass es nicht im Einklang mit der Zeit agiert, sondern asynchron schlägt. Die beiden Künstler eint das sensible Erfassen und Wiedergeben von Spuren – eine poetische Aneignung ihrer Umgebung, die in neuen Konstellationen Gestalt annimmt. Angesichts ihrer Werke stellt die Kuratorin zudem die Frage, ob Spurensuche und künstlerisches Schaffen nicht zugleich auch ein Akt des Erinnerns sind.